m. Aufn.: v.li. Ilona Scheffelmeier, Dr. Bernd Stekeler, Toni Stoiber, Carmen von der Ruhr und Brigitte Gestrich (Susanne Tillmann fehlt auf dem Bild)
jw: Zahlreich erschienen sind die Mitglieder der Herzsportgruppe Hechingen zur jetzigen Jahreshauptversammlung ins Bürgerhaus nach Bechtoldsweiler. Der 1. Vorsitzender Dr. Bernd Stekeler sprach die Willkommensworte, eröffnete die Versammlung und forderte zur Totenehrung. Nachdem die Verläufe von Corona eher einer Grippe ähneln könne ab dem 7. April wieder ein normaler Umgang miteinander gepflegt werden. Trotz allem sei Händedesinfektion weiterhin vorteilhaft. Dr. Stekeler bat auch, jene, die an einem Infekt leiden, sich von den Übungsabenden fern zu halten, da die Mitglieder zu einer vulnerablen Gruppe zählen. Außerdem seien die Mitglieder der Herzsportgruppe zu loben. Und zwar deshalb, weil sie sich entschlossen haben, ihren Lebensstil zu ändern und die Zukunft neu zu gestalten. Seien Dankesworte richtete er aber auch an alle aktiv Engagierten, angefangen von Vinzenz Klotzbücher, über Vorstandsmitglieder und Gruppensprecher (Klaus Heim und Karl Eissler f.d. Mo-Gr. 1, Werner Stauß und Siegfried Krupp f.d. Mo-Gr. 2, Otto Schilling und Herbert Rieger f.d. Mi.Gr.1, Inge Schilling und Rolf Steinbrenner f.d. Mi-Gr.2) und Geschäftsführer Peter Mössner bis hin zu den stets engagierten Übungsleiterinnen: Toni Stoiber, Brigitte Gestrich, Carmen von der Ruhr, Ilona Scheffelmeier und Susanne Tillmann. Deren Wertschätzung könne nicht hoch genug gepriesen werden. Deshalb überreichte ihnen der Vorstand auch einen bunten Blumengruß. (Foto)
Seiner Aussage nach, findet erfreulicherweise wieder der reguläre Übungsbetrieb statt. Dennoch habe Corona einen Mitgliederschwund herbeigeführt. Seit Januar gebe es neue Antragsformulare für Kostenübernahme des Rehabilitationssports. Da die Verlängerung bei den Kassen zunehmend problematischer werde, sollte unbedingt eine Begründung auf dem Formular vermerkt werden, es sei denn wenn ein neues Ereignis eintrat.
Weihnachtsfeiern wurden von den jeweiligen Gruppen in 2022 einzeln abgehalten. Für den Notfallkoffer in Bechtoldsweiler sei nun ein Schlüssel mit einer Klette am Koffer vorhanden; dagegen sei der Notfallkoffer in der Realschulsporthalle offen. Von Vorteil seien Reanimationsübungen einmal pro Jahr. Dr. Stekeler appellierte zur Prävention und Gesundheitsförderung durch Bewegung und Sport. Die Zielsetzung von Rehabilitationssport sei die Fähigkeit zu entwickeln, die Krankheit zu bewältigen, den eigenen Lebensstil zu ändern und Bewegung plus Sport als wichtigen Baustein der Vorsorge von Behandlung in das Leben zu integrieren. Desweiteren gelte es psychosoziale Ressourcen zu aktivieren. Qualifizierte Übungen und ärztliche Verordnungen seien notwendig.
Der Redner zählte auf, was alles zur körperlichen Aktivität gehört. Die ausdauerorientierte wünschenswerte Bewegung betrage 150 bis 300 Minuten pro Woche. Zudem zusätzlich 2 mal pro Woche muskelkräftigende Aktivitäten, wie 3 mal in der Woche Gleichgewichtsübungen – dies gelte hauptsächlich für Ältere zur Sturzprävention. Langes Sitzen sollte vermieden werden. An dieser Stelle gabs Tipps wie man die Intensität seiner Anstrengung einschätzen kann. Die körperliche Aktivität fördere die Endothelfunktion und die Herzarbeit, die Durchblutung auf Grund Neubildung von Gefäßen auch Kollateralen genannt. Das Fortschreiten der Arteriosklerose in allen Gefäßen wie Gehirn, Herz und Extremitäten werden verhindert. Ziel sei eine Ökonomisierung der Herzarbeit und eine Steigerung der Durchblutung. Regelmäßige Bewegung senke den Blutdruck in Ruhe und während der Belastung. Obendrein werden Stoffwechselerkrankungen positiv beeinflusst wie die Fettstoffwechselstörung. HDL –das gute Fett- werde durch Bewegung erhöht und die Trigliceride erniedrigt. Ebenso die Insulinempfindlichkeit und die Glucose Aufnahme der Skelettmuskulatur und das Fettgewebe verbessert. Die Erkrankung an Diabetes könne bis durch regelmäßigen Bewegung bis zu 40% gesenkt werden. Die Osteoporose – Knochenschwund – könne aufgehalten werden, da die Knochenmineralisation durch Sport günstig beeinflusst werde. Chronische Rückenleiden können positiv beeinflusst werden und durch Reduzierung des Körperfettes (Risikofaktor) das Körpergewicht geschmälert werden. Sport habe zudem einen ersprießlichen Einfluss auf das Immunsystem. Tumorerkrankungen wie Dickdarm-, Brust- und Gebärmutterhalskrebs treten seltener auf. „Sport erspart den Psychiater“, so Dr. Stekeler.
Im Namen der Übungsleiterinnen oblag es anschließend Brigitte Gestrich die Versammlung darüber zu informieren, dass seit April 2022 nach Corona die einzelnen Gruppen wieder ihre Übungstätigkeiten aufgenommen haben. Aus anfänglicher bescheidener Resonanz entwickelte sich eine gute Stammbesetzung bei insgesamt 106 Übungsstunden. Jeder Teilnehmer sollte lernen sich und seine Grenzen zu kennen. Eine Blutdruckkontrolle sei oftmals angebracht. Es sollen keine Höchstleistungen vollbracht, sondern der Körper in Einklang gebracht werden. Mit 5 Übungsleiterinnen konnten alle Übungsabende im Berichtsjahr realisiert werden. Ihr Dank galt Toni Stoiber für Erstellen der Einsatzpläne sowie der Vorstandschaft und den beteiligten Ärzten.
Leo Fässler, der zusammen mit Otto Schilling sich um die finanzielle Seite kümmerte, gab einen detaillierten Kassenbericht mit digitaler Projizierung. Aufgrund kleinerer Gruppen entstand eine beachtliche Minusbuchung. Außerdem standen Investitionen für Geräte an. Die Übungsräumlichkeiten werden seitens der Stadt Hechingen kostenlos zur Verfügung gestellt. Anhand der Statistik zeigte der Kassier den Mitgliederstand und den Altersdurchschnitt auf. Immerhin sind noch nach 10 Zu- und 6 Abgängen summasummarum 110 Mitglieder, davon 36 Frauen und 74 Männer, gelistet.
Helmut Mayer, der mit Hans-Peter Reineke als Kassenprüfer fungierte, bestätigte den Anwesenden die Korrektheit von Kasse und Bücher. Auf Vorschlag durch Berthold Lacher erteilte die Versammlung die einstimmige Entlastung.
Unter „Verschiedenes“ gab Geschäftsführer Peter Mössner Aufschluss über geplante Aktivitäten in 2023. So soll der 2022 ausgefallene Ausflug am 6.7.23 nach Meßkirch ins dortige Campus Galli (Klosterbaustelle) mit Führung sowie ein Besuch im Zuckergässle in Langenenslingen stattfinden. Anmeldeschluss sei der 31.5.23. Das jährliche Grillfest ist am 2.8.23, ebenso vorgesehen 4 Wanderungen in den Ferien (9.8., 16.8., 23.8. und 30.8.). Jede Übungsgruppe veranstalte auch dieses Jahr ihre eigene Adventsfeier. Lob und Dank –„Du bist uns Gold wert“- zollte Mössner an Vorstand Dr. Stekeler für dessen unermüdliches Tun und dies seit 27 Jahren. Nach den Sommerferien beginnen die Übungsabende wie folgt:
Mo 1 – 18.15-19.30 Uhr; Mo 2 – 19.45-21.00 Uhr; Mittw. 1 – 17.15-18.30 Uhr ; Mittw. 2 – 20.00-21.15 Uhr.
Dem offiziellen Teil schloss sich noch ein Umtrunk mit Imbiss und Gesprächsaustausch an.
Jörg Wahl